Heimniederlage zum Oberliga-Abschied: Eisbären gelingt zu wenig gegen Wiesbach

Sie wollten ihren Fans einen Sieg zum Abschied aus der Fußball-Oberliga Rheinland-Pfalz/Saar schenken, doch daraus wurde am Ende nichts: Die Eisbachtaler Sportfreunde verloren zuhause ihre vorerst letztes Heimspiel in Deutschlands fünfthöchster Liga gegen den FC Hertha Wiesbach mit 0:3 (0:1). 

Eisbären-Trainer Metin Kilic hatte bereits im Vorfeld angekündigt, dass er Spielern, die bisher nicht wirklich viel Spielzeit erhalten hatten oder nach der Saison die Eisbären verlassen werden, Spielzeit geben würde – und er hielt Wort. Trotz gleich fünf Wechseln im Vergleich zur Vorwoche zeigten die Eisbachtaler allerdings, dass sie unbedingt gewillt waren, noch einmal vor heimischen Publikum siegen zu wollen. Hinzu kam für viele Zuschauer ein zunächst eher passiv und abwartender Auftritt der Wiesbacher, für die es noch um den Klassenerhalt in der Abstiegsrunde der Oberliga Rheinland-Pfalz/Saar geht. „Wir wollten erst einmal gut stehen und schauen, wie die Spiele in der Regionalliga laufen. Außerdem wollten wir nicht direkt ins offene Messer laufen“, klärte FC-Trainer Michael Petry nach der Partie auf, was es mit dem wenig energischen Auftritt seiner Elf in Abschnitt eins auf sich hatte.

FC-Keeper David Schwengel (rechts) schnappt sich in dieser Situation rechtzeitig den Ball vor den beiden Eisbachtalern Justin Nagel (links) und Nils Wettengl (2. von rechts).

Dass die teilweise Passivität nicht bestraft wurde, lag an der mangelnden Chancenverwertung der sich kämpferisch präsentierenden Eisbären, deren größte Chance Steffen Decker aus dem Strafraumgewühl heraus unten rechts vorbeischob (30.). Kurz zuvor hatte Wiesbach bei der ersten, ernst zunehmenden Tormöglichkeit sich eiskalt gezeigt, als Eisbären-Schlussmann Luka Tom Schuhmacher zwei Mal Wiesbacher Schüsse aus kurzer Distanz parieren konnte, beim dritten Versuch von Yannik Haupts (27.) dann allerdings machtlos war. „Das Tor darf allerdings gar nicht erst fallen, weil es zuvor aus meiner Sicht ein Foul an Justin Kirschbaum gab“. Das hat uns etwas das Genick gebrochen, ärgerte SFE-Trainer Metin Kilic nach der Partie über den ausbleibenden Pfiff von Schiedsrichter Philipp Michels.


Nachdem die Ergebnisse der Regionalliga Südwest dann zur Halbzeit der Partie in Nentershausen wahrlich nicht in den Kram der Wiesbacher Taktikpläne passten, da zwischenzeitlich feststand, dass alle drei Absteiger aus der vierten Liga in die Oberliga Rheinland-Pfalz/Saar absteigen würden, gab FC-Trainer Petry dann zur Halbzeit eine offensivere Marschrichtung gegen die Eisbachtaler raus, die prompt zum Erfolg führte. Zwischen der 51. und 56. Minute reichten fünf offensivstarke Minuten, um die Eisbären Defensive ein ums andere Mal in Verlegenheit zu bringen.

Justin Kirschbaum bestritt gegen Wiesbach sein letztes Spiel für die Eisbären.

Zunächst klärte Tim Weimer per Grätsche einen schon sicher geglaubten Treffer von Wiesbachs Pascal Piontek an den Pfosten (51.), während kurze Zeit später Sören Mass fast freistehend knapp über die Eisbachtaler Querlatte köpfte (53.). Wie es besser geht bewies dann mit seinem zweiten Treffer Yannik Haupts (53.), der bei einer Hereingebe von links sträflich von der SFE-Defensive am langen Pfosten allein gelassen wurde und nur noch einzuschieben brauchte. Eisbachtal hätte hiernach zwar noch durch Justin Nagel zurückkommen können, doch aus spitzem Winkel schaffte es der Eisbären Stürmer nicht den Ball an dem nicht immer sicher wirkenden FC-Keeper David Schwengel vorbei ins Tor zu bringen oder querzupassend (54.).

Insgesamt kam von den Westerwäldern in Halbzeit zwei zu wenig, was gefährliche Offensivaktionen anging, während WIesbach durch einen 30-Meter-Lattenkracher von Kilian Staroscik (56.) es zunächst verpasste den Deckel auf die Partie drauf zu machen. Das gelang dann erst in der 90. Minute Sören Mass, der einen bilderbuchmäßigen Konter der Wiesbacher zum 0:3 vollendete. „Dass das Spiel so zerfahren würde, war von vornherein klar. Wir haben nicht mehr so das Tempo reinbekommen wie die letzten Wochen. Letztlich war es ein verdienter Sieg von Wiesbach“, zeigte sich Metin Kilic, dem am Spieltag 51 Jahre alt wurde, am Ende als fairer Verlierer.

Tom Trabusch (rechts) und Luka Tom Schuhmacher (im Hintergrund) konnten die Eisbachtaler Heimniederlage gegen Wiesbach nicht verhindern.

Statistik

Spfr Eisbachtal: Schuhmacher – J. Kirschbaum (70. Hannappel), Weimer (70. Trabusch), Brühl, Plum (60. Jost) – Arnolds, Olbrich, Decker (60. Wettengl), Kakui – Reitz (77. Tuchscherer), Nagel
FC Hertha Wiesbach: Schwingel – Ernst, Klein, Blaß, Fischer (46. Maas) – Simon, Marchetti, Bidot, Staroscik (80. Paller) – Piontek, Haupts (90. Mohr)
Schiedsrichter: Philipp Michels (Lissendorf)
Zuschauer: 150

Tore: 0:1, 0:2 Yannik Haupts (27., 53.), 0:3 Sören Maas (90.)