Husarenritt nach Blackout: Eisbären mit famoser Aufholjagd gegen Hochwald

Es war wie ein Befreiungsschlag, nachdem sich die Eisbachtaler Sportfreunde in der Fußball-Rheinlandliga zuletzt nur mühsam über Unentschieden punkttechnisch ernährt haben: Die Eisbären konnten zuhause die SG Hochwald schlagen, wonach es beim 4:3 (0:3) bis zur Halbzeit sogar nicht aussah.

„Diesen 11.11. werde ich so schnell nicht vergessen, was emotionale Höhen und Tiefen innerhalb von 90 Minuten hergeben können. Das war schon der Wahnsinn“, freute sich Eisbachtals Trainer Thorsten Wörsdörfer nach der Partie über den Husarenritt seiner Elf in Halbzeit zwei. Im ersten Abschnitt hatten die Eisbären allerdings nicht andeuten lassen, was für ein Spektakel auf die rund 300 Zuschauer in Nentershausen noch warten sollte. Zu dominant trat die SG Hochwald auf. Und so gingen die Gäste auch fast folgerichtig durch André Paulus in Front (10.), der von rechts von Robin Mertinitz bedient worden war. Mertinitz selbst (30.) und Benedikt Haas (35.) bauten dann jeweils per Kopf die verdiente Gästeführung für Hochwald aus.

Was dann allerdings in Halbzeit zwei folgte, war eine Aufholjagd par excellence der Eisbären, die deutlich motivierter und präsenter auf den Platz aus der Kabine kamen und prompt trafen: Lukas Tuchscherer setzte von der Strafraumgrenze einen Freistoß direkt ins Netz zum 1:3 (46.). Spätestens als dann auch noch Tom Trabusch (52.) traf, da keimte endgültig Hoffnung bei den Eisbären auf, dass sie doch noch die Wende oder zumindest einen Punkt schaffen könnten. Und diese Hoffnung sollte letztlich auch Wirklichkeit werden: Lukas Tuchscherer mit seinen Treffern drei und vier (79., 83.) stellte den Verlauf der Partie in Halbzeit zwei dann komplett auf den Kopf und brachte die Eisbären in Front.

Beinahe wäre in der Nachspielzeit der Sieg dann aber dahingewesen, doch einen von Tobias Lenz getretenen Freistoß konnte Niklas Kremer im Eisbachtaler Tor stark entschärfen und so den 4:3-Heimsieg seiner Elf sichern. „Das hat mich sicherlich drei Jahre meines Lebens gekostet. Aber die waren es wert, so wie die Mannschaft sich da ausgekämpft hat und zusammengestanden hat. Ich hoffe, dass wir davon etwas mitnehmen für die restlichen Spiele vor der Winterpause und vorne dranbleiben können“, bilanzierte ein erleichterter Thorsten Wörsdörfer nach der Begegnung.


Statistik

SF Eisbachtal: Kremer – Jost, Trabusch, Brühl, Plum (46. Decker) – Reitz (90. Davud), Müller, Olbrich, Tuchscherer – Hannappel (90.+1 Jagos), Arnolds
SG Hochwald: N. Burg – Carl (90.+3 Thelen), Thinnes, Haas (88. Emamu), Schettgen – Mohsmann, Thielen, Weber (76. Werner), Lenz – Mertinitz (76. M. Burg), Paulus
Schiedsrichter: Robert Depken (Koblenz)
Zuschauer: 300
Tore: 0:1 André Paulus (10.), 0:2 Robin Mertinitz (30.), 0:3 Benedikt Haas (35.), 1:3 Lukas Tuchscherer (46.), 2:3 Tom Trabusch (50.), 3:3, 4:3 Lukas Tuchscherer (73., 83.)
Besonderheit: Rote Karte für Kai Werner (Hochwald) wegen Notbremse (85.)