Leidenschaftliche Eisbären stürzen Mayen auf Rang drei

Nach dem Schlusspfiff des großzügig leitenden Schiedsrichters Dominic Mainzer waren sich beide Trainer in ihrem Fazit einig: Der Sieg der Eisbachtaler Sportfreunde beim Tabellenzweiten ging beim regnerischen Wetter in Ordnung. Während SFE-Trainer Marco Reifenscheidt „kein Haar in der Suppe“ bei der Leistung seiner Elf suchen wollte, gab TuS-Trainer Thomas Reuter unumwunden zu „dass die größere Leidenschaft gewonnen hat“.

 

Die Eisbären setzten wie schon gegen Wirges auf ein aggressives Pressing in den Zweikämpfen und setzten verlorengegangene Bälle sofort nach. Die Mayener hatten vor allem auf den Außenpositionen auf dem heimischen Kunstrasenplatz ein ums andere Mal ihre Probleme mit Moritz Hannappel auf rechts und Jonas Hannappel auf links, die immer wieder für Betrieb in der gegnerischen Hälfte sorgten. So war es auch Moritz Hannappel, der die erste Eisbachtaler Chance einleitete. Seine Flanke verfehlte den Kopf von David Röhrig im Fünfmeterraum allerdings um Haaresbreite (7.). Unmittelbar danach konnte auf der anderen Seite Kapitän Manuel Haberzettl mit einer beherzten Grätsche im letzten Moment vor dem einschussbereiten Joshua Marx zu Ecke klären, die die Eisbären mit vereinten Kräften gerade noch von der Linie kratzen konnten (9.)

 

Löhr trifft – Haberzettl und Röhrig kontern

Manuel Haberzettl stand dann nach einer halben Stunde im Fokus, als er einen Freistoß aus 25 Metern an den Pfosten setzte, bevor Mayen zur überraschenden Führung traf. Marcel Löhr traf per Elfmeter zum 1:0, nachdem zuvor Robin Stahlhofen bei einer Ecke seinen Gegenspieler zu Fall gebracht hatte (31.). „Danach muss ich meiner Mannschaft ein Kompliment aussprechen. Sie hat wie so oft in dieser Saison den Kopf nach einem Rückstand nicht hängen lassen“, lobte Reifenscheidt das Spiel seiner Elf nach dem Rückstand. Diesen egalisierte Manuel Haberzettl wenig später vom Strafstoßpunkt (36.). TuS-Torwart Kevin Michel hatte zuvor den durchgebrochenen Jonas Hannappel im Strafraum unsanft vom Ball getrennt. Und es sollte sogar noch besser kommen: Jonas Hannappel bediente den mitgelaufenen David Röhrig auf Höhe des Sechzehners, der trocken den Ball im Winkel unterbrachte (39.). Wenig Sekunden späte rhätte Robin Stahlhofen sogar zum 3:1 nachlegen können, der Ball ging allerdings knapp vorbei (40.).

 

Mayen mit wenig Zug zum Tor

Wer nach der Pause giftigere Mayener erwartet hatte, der sah sich allerdings getäuscht. Die Eisbachtaler Verteidigung ließ nur wenig zu und kam meist nur bei Standardsituationen in Bedrängnis. Einzig TuS-Kapitän Eike Mundt prüfte aus dem Spiel heraus Johann Heinz mit einem Fernschuss (64.). Die Eisbachtaler kamen im zweiten Abschnitt hingegen mehrere Male noch gefällig vors Tor der Mayener, doch sie verpassten es dabei die Vorentscheidung zu erzielen. So mussten sie schließlich bis zur dritten Minute der Nachspielzeit warten, ehe Johann Heinz nach einer Ecke einen Kopfball des aufgerückten Mayener Zerberus Kevin Michel parierte und somit die drei Punkte für seine Mannschaft sicherte.

 

Reifenscheidt: „Damit beschäftigen wir uns gar nicht“

„Wir haben heute ein sehr dominantes Spiel hingelegt. Wir waren in vielen Situationen einfach griffiger und williger. Wir wollten die Bälle haben und die Zweikämpfe gewinnen. Das hat glaube ich einfach den Unterschied gemacht“, resümierte Marco Reifenscheidt die Partie. Gleichzeitig wollte er aber von dem Streben nach höheren Plätzen im Tableau nichts wissen: „Damit beschäftigen wir uns gar nicht“, so der Trainer des aktuellen Tabellenvierten. Thomas Reuter prangerte unterdessen die fehlenden Torchancen seiner Elf an: „Wir hatten keine entscheidenden Torchancen, auch in der zweiten Halbzeit nicht. Wir hatten in den letzten zehn Minuten recht viel Ballbesitz, aber was Zählbares haben wir nicht rausgeholt. Wir sind offensichtlich noch nicht in der Lage mit dem Druck umzugehen.“

 


Statistik

TuS Mayen: Michel, Thelen, Mund, Bokumabi (58. Mey), Marx, Löhr, Unterbörsch, Tutas, Schmitt, Uhrmacher (46. Steinmetz), Weis
SF Eisbachtal: Heinz, Kleinmann, Hundhammer, Haberzettl, Schräder, Omotezako (76. Reitz), Zabel (70. Ernet), Jonas Hannappel (82. Julian Hannappel), Moritz Hannappel, Röhrig, Stahlhofen
SR: Dominic Mainzer (Konz)
Zuschauer: 120
Tore: 1:0 Marcel Löhr (31., Foulelfmeter), 1:1 Manuel Haberzettl (36., Foulelfmeter), 1:2 David Röhrig (39.)


 
Die O-Töne der Trainer

Marco Reifenscheidt (Sportfreunde Eisbachtal)

 

Thomas Reuter (TuS Mayen)


 
Bilder zum Spiel