Der Bus stand am Sonntagmorgen bereits abfahrbereit auf dem Nentershäuser Kirmesplatz, die Verantwortlichen der Eisbachtaler Fußball-Oberligamannschaft waren gerade dabei Verpflegung und Gepäck zu verladen, als plötzlich um kurz vor 10.30 Uhr bei Eisbachtals Trainer Marco Reifenscheidt das Telefon klingelte. Am anderen Ende war Eisbären-Präsident Lothar Schüttler, der dem 38-Jährigen die unheilvolle Nachricht verkündigte: Arminia Ludwigshafen hat das Spiel wegen Unbespielbarkeit des Rasenplatzes abgesagt – knapp vier Stunden vor dem Anstoß.
„Das ist eine absolute Enttäuschung für uns und für mich einfach nicht nachvollziehbar. Das ist jetzt schon das zweite Spiel, was Ludwigshafen kurzfristig absagt“, ärgerte sich Reifenscheidt. Die Arminia hatte bereits am 28. September das Oberliga-Heimspiel gegen den FV Diefflen absagen müssen – ebenfalls wegen Unbespielbarkeit des Rasenplatzes, ebenfalls wenige Stunden vor Spielbeginn. Ein Grund mehr für den Eisbären-Coach in Richtung von Oberliga-Spielleiter Hans Bernd Hemmler und des Fußball-Regional-Verbandes Südwest zu fordern: „Vielleicht sollte man da dringlichst beim Regionalverband darauf achten, dass die Gegebenheiten so sind, dass nicht zweimal innerhalb von einer Hinrunde ein Oberligaspiel ausfallen muss, weil der Platz nicht bespielbar ist.“
Im Kellerduell gegen Ludwigshafen hatte sich Marco Reifenscheidt für seine Mannschaft, einiges ausgerechnet, gerade nach der 0:6-Niederlage der Gastgeber am Montagabend gegen Dudenhofen: „Trotz der vielen Ausfälle, die wir hatten, waren wir motiviert und waren diese Woche im Training gut drauf. Und ich glauben auch, dass wir ein gutes Spiel dort geboten hätten.“
Von Ludwigshafener Seite aus gibt es unterdessen nur einen „Schuldigen“: Der Regen der vergangenen Nacht. Die erste Mannschaft der Ludwigshafener habe, laut Arminia-Pressesprecher Karsten Knäußper am Samstagnachmittag noch auf dem Rasenplatz der Bezirkssportanlage Rheingönheim trainiert. „Da war noch alles in Ordnung. Über Nacht hat es dann allerdings so geschüttet, dass die Drainage es nicht mehr geschafft hat“, erklärte Knäuper am Sonntag. Das Südweststadion in Ludwigshafen, das als eigentliches Ausweichstadion der Arminia in der Oberliga Rheinland-Pfalz/Saar angegeben war, hätte in der Kürze der Zeit nicht zur Verfügung stehen können. „Zwei Tage vorher hätte das vielleicht funktioniert“, sagte Knäuper.
Ein Nachholtermin steht für die Partie zwischen beiden Mannschaften noch nicht fest, allerdings kann die Begegnung nicht am spielfreien Wochenende der Oberliga (15.-17. November) ausgetragen werden, da hier bereits das Nachholspiel zwischen Ludwigshafen und Diefflen über die Bühne geht. „Jetzt müssen wir unter der Woche nach Ludwigshafen fahren und dadurch sind wir ganz klar im Nachteil. Da hat für mich etwas von Wettbewerbsverzerrung. Ich bin sehr angefressen“, sagt Reifenscheidt abschließend.
Nunmehr haben die Westerwälder Dienstag, 19. November, als Nachholspiel ins Spiel gebracht und hoffen auf ein Entgegenkommen der Elf aus der Rhein-Neckar-Region.
Foto: Facebookseite FC Arminia Ludwigshafen