Einen interessanten Abriss des Vereinsalltags bekamen die erschienenen Mitglieder der Sportfreunde Eisbachtal auf der diesjährigen Mitgliederversammlung präsentiert. Neben der finanziellen Situation und dem Jugendbereich war auch das Wurmproblem des Vereins Thema. Zudem wurden einige verdiente Mitglieder ausgezeichnet.
Dass die Sportfreunde Eisbachtal wirtschaftlich auf soliden Füßen stehen, war vor nunmehr 14 Jahren nicht selbstverständlich, als der Traditionsverein aus dem Westerwald vor dem finanziellen Kollaps und der Insolvenz stand. Doch diese Zeiten beim Verein, der neben einer Fußballabteilung auch Gymnastik und Tischtennis anbietet, sind seit einiger Zeit Vergangenheit, wie Roger Perne vom geschäftsführenden Vorstand der „Eisbären“ auf der jüngsten Mitgliederversammlung den erschienenen Mitgliedern bestätigte. „Die finanzielle Situation ist so stabil wie lange nicht“, betonte Perne, um zu ergänzen: „Das heißt zwar nicht, dass wir im Geld schwimmen. Aber wir haben eine kleine Rücklage, mit der man ruhig schlafen kann.“
Nicht ganz so ruhig schlafen lässt die Sportfreunde ein anderes Problem: Der Rasenplatz im Eisbachtalstadion in Nentershausen, dessen Träger die Ortsgemeinde ist, befindet sich in keinem guten Zustand. Schuld daran ist ein massiver Wurmbefall des Grüns, der bisher nicht in den Griff zu kriegen ist. Dabei drängt die Zeit, wie auf der Versammlung der Sportfreunde deutlich wurde, denn am 14. und 15. Juli soll schließlich wie bereits im Jahr 2017 der regional hochkarätig besetzte Brooklyn Store-Cup auf den beiden Sportplätzen in Nentershausen stattfinden.
Mit dabei sein wird dann auch die erste Mannschaft der Eisbachtaler, die bis dahin viel vorhat. Im Rheinlandpokal steht man am 11. April zuhause im Halbfinale gegen Oberligist Rot-Weiß Koblenz und möchte hierbei das Finale am Pfingstmontag im Stadion Oberwerth in Koblenz erreichen, dass in einer Konferenzschaltung in der ARD übertragen wird. Auch in der Rheinlandliga hat die Mannschaft des Trainerteams Marco Reifenscheidt und Daniel Martin als Drittplatzierter das Saisonziel, mindestens den zweiten Platz der Vorsaison zu erreichen, noch nicht aus den Augen verloren. Vielmehr schielt man sogar auf die Meisterschaft, wie der Sportliche Leiter, Patrick Reifenscheidt, den erschienenen Mitgliedern erklärte: „Wir wollen alles dafür tun, wieder um den Aufstieg in die Oberliga mitzuspielen.“ Man können angesichts der sehr guten Wintervorbereitung mit viel Vertrauen und Selbstbewusstsein auf die Aufholjagd gehen, befand Reifenscheidt.
Im Jugendbereich, in dem aktuell rund 200 Kinder und Jugendliche in zwölf Jugendteams aktiv sind, warten dagegen in der Rückrunde einige sportliche Kraftakte auf die Juniorenteams der „Eisbären“, wie das zuständige Mitglied des geschäftsführenden Vorstands, Dieter Kegel, den Mitgliedern darlegte. Vor allem die älteren Teams im B-Junioren und C-Junioren-Bereich befinden sich derzeit auf Abstiegsplätzen. „Im Falle der C-Junioren muss man realistischerweise jetzt schon anfangen mit der Rheinlandliga zu planen“, sagte Kegel.
Trotz allem können andere Junioren-Teams der Eisbären, unter anderem im unteren Jugendbereich auch Erfolge vorweisen, wie zum Beispiel Kreismeister, -pokalsieger oder aktueller Tabellenführer ihrer Ligen. Auch Wechsel von Eisbachtaler Jugendspieler in jüngster Zeit in den Juniorenbereich der Bundesligisten aus Mainz, Frankfurt, Köln und Kaiserslautern wurden hervorgehoben. „Um die sportliche Zukunft unseres Vereins muss uns nicht bange werden“, befand Dieter Kegel und verwies auf die erste Mannschaft. Rund 90 Prozent der Spieler des aktuellen Teams entstammen der eigenen Jugendarbeit. „Das zeigt, dass die Jugendarbeit nachhaltig und erfolgreich ist.“
Nichtsdestotrotz wurde auch Kritik laut an den verschärften Anforderungen durch die Fußballverbände, unter anderem wegen nötiger Trainerlizenzen, für die es laut Kegel fast keine Unterstützung von den zuständigen Verbänden gibt. „Es wird immer problematischer mit der Besetzung der Trainerposten, was auch zu einem erhöhten finanziellen Aufwand führt“, sagte das Eisbachtaler Vorstandsmitglied. Auch die Konkurrenz um die Fußballertalente sei bereits in den jüngsten Jahrgängen schwieriger geworden.
Nicht fehlen durften bei der Mitgliederversammlung der Eisbachtaler die Auszeichnung verdienter Vereinsangehöriger, die der Vorstand mit einem generellen Dank an alle ehrenamtlich Tätigen im Verein verband. „Wir sind jederzeit auf der Suche nach Ehrenamtler“, sagte Vorstandsmitglied Werner Schmidt. So will man beispielsweise das Betreuerteam der ersten Mannschaft zukünftig breiter aufstellen, wie Patrick Reifenscheidt sagte und gleichzeitig warb: „Interessierte können sich gerne bei mir melden.“
Geehrt wurden unterdessen das langjährige Vorstandsmitglied Frank Quirmbach, der emsige Imbissbudenchef Norbert Thomas, Christine Fickel (alle 25 Jahre Mitgliedschaft), der treue Helfer Alfred Lenz, der frühere Platzwart und Trainer der Damenmannschaft Günter Frink, Manfred Beck (alle 65 Jahre) sowie Albrecht Klein, der sogar auf 70 Jahre in den Reihen der „Eisbären“ sowie dessen Vorgängerverein TuS Nentershausen zurückblicken kann.
Neu in den Reihen des Vorstands sind unterdessen Michael Hölzenbein aus Hundsangen und der gebürtige Nentershäuser Michael Heibel, die die Jugendarbeit unterstützen sollen. Ausgeschieden ist dagegen aus beruflichen Gründen Johannes Helsper aus Heilberscheid, der aber weiterhin mit Rat und Tat den Verein unterstützen will.