Fußball-Oberligist Sportfreunde Eisbachtal hat den perfekten Start in die neue Saison erwischt: Die Eisbären gewannen zuhause den Ligaauftakt gegen den SV Gonsenheim mit 3:2 (1:0) und sicherten sich so prompt die ersten drei Zähler.
In der ersten Halbzeit sahen die 400 Zuschauer im Eisbachtalstadion eine Partie auf dem Rasenplatz in Nentershausen, die von wenig Spielfluss und vielen langen Bällen geprägt war. Sowohl die Eisbären als auch die Gäste aus Mainz schafften es nicht, wirklich gefährliche Torraumszenen zu kreieren. Die Partie spielte sich hauptsächlich im Mittelfeld ab. Die größte Chance auf die Führung ließen nach einem perfekt vorgetragenen Angriff die Eisbären liegen: Lukas Reitz war auf rechts durchgebrochen und bediente den im Fünfmeterraum lauernden Steffen Decker. Wenige Zentimeter vor dem Neuzugang von der SG Ahrbach sprang der Ball allerdings noch einmal kurz auf, so dass Decker das Spielgerät nicht traf und der hinter ihm am langen Pfosten stehende Lukas Tuchscherer vor lauter Überraschung keinen kontrollierten Schuss zur Führung abgeben konnte (12.). Dass es doch noch mit der Pausenführung klappte, war einem passgenauen Zuspiel zu verdanken: Lukas Reitz wurde über die rechte Seite geschickt, wo der Wilsenröther frei vor Gonsenheims Keeper Paul Simon auftauchte und den Ball überlegt einschob (45.).
Nach dem Wiederanpfiff legten die Eisbachtaler spürbar in der Anfangsphase einen Zahn zu und setzten Gonsenheim mehr und mehr unter Druck. Zunächst musste SVG-Schlussmann Simon einen Freistoß von Lukas Tuchscherer auf der Torlinie wegfausten (48.), ehe die Sportfreunde sich wenig später belohnten: Takuya Kakui schnappte sich im Mittelfeld den Ball, setzte zu einem Alleingang an und zog trotz Bedrängnis aus 20 Metern in zentraler Position vor dem Gästegehäuse ab, wo der Ball schließlich links unten im Netz unhaltbar einschlug (49.). Treffer drei lag dann drei Minuten später in der Luft, doch nach einem Reitz-Freistoß fanden bei einer Doppelchance Jonah Arnolds und Kosuke Ota binnen Sekunden ihren Meister im Gästeschlussmann (52.)
In der Folge versuchten die Eisbären weiterhin Treffer Nummer drei zu erzielen, doch das Tor fiel letztlich auf der Gegenseite, als der eingewechselte Abdellatif El Mahaoui eine Unsortiertheit in der Eisbachtaler Hintermannschaft nutzte und den Ball ins Tor setzte (79.). Nach einem Gerangel im Anschluss an den Anschlusstreffer flog allerdings der bereits zuvor wegen eines Foulspiels verwarnte Gästespieler Luan Rafael Barroso Rennstich mit der Ampelkarte vom Platz. Wenige Minuten zuvor hatte bereits Gonsenheims Torwarttrainer Volkan Altun wegen wiederholten Meckern den Innenraum mit der Gelb-Roten Karte verlassen müssen (76).
Statt sich aufs Fußballspielen zu konzentrieren, verzettelten sich die Gäste aus Gonsenheim in der Folge mehr und mehr in Diskussionen mit dem Schiedsrichter und kassierten letztlich sogar noch den dritten Eisbachtaler Treffer: Nach einem lang geschlagenen Diagonalball von Pascal Heene aus der eigenen Hälfte auf den eingewechselten Moritz Hannappel lief der gebürtige Girkenröther plötzlich mutterseelenallein auf SVG-Keeper Paul Simon zu und setzte den Ball zum umjubelten 3:1 ins lange Eck (82.). Dass es letztlich doch noch einmal spannend wurde, hatten sich die Westerwälder selbst zuzuschreiben, denn durch die eigene Unsortiertheit in der Defensive kam Gonsenheims Yannik Steven Ischdonat noch zum erneuten Anschlusstreffer (90.+2), doch die an diesem Nachmittag zu harmlosen Gäste schafften es hiernach nicht mehr, einen verwertbaren Angriff zu initiieren.
„Eisbachtal war von der ersten Minute an sehr zweikampfstark und sehr gut organisiert. Sie haben ihre Stärken ausgespielt und schnell nach vorne gespielt. Das war auch unser Plan. Das hat Eisbachtal aber einfach besser gemacht. Wir haben einfach viel zu spät auf unsere Stärken, das Spiel mit dem Ball, gesetzt“, erklärte ein sichtlich bedienter Gonsenheimer Trainer Anouar Ddaou nach dem Schlusspfiff. „Ich bin sehr froh, dass wir drei Punkte geholt haben und ich glaube auch, dass wir die bessere Mannschaft heute waren“, freute sich dagegen Eisbachtals Trainer Marco Reifenscheidt nach der Partie. „Wir haben vor dem Spiel gesagt, dass wir, egal wie, drei Punkte holen wollen und das haben wir geschafft.“
Statistik
Eisbachtal: Schuhmacher – Ota, Heene, Plum (62. Weimer), Simon, Kakui, Tuchscherer, Brühl, Arnolds (84. Trabusch), Decker (64. Hannappel), Reitz (84. Nagel)
Gonsenheim: Simon – Kömesögütlü, Gündüz, Barroso Rennstich, Bektasevic, Ischdonat, Grigoryan (64. El Mahaoui), Nagayoshi (66. Jindra), Bienek, Zeghli, Haydn
Schiedsrichter: Giuseppe Geranie (Blieskastel)
Zuschauer: 400
Tore: 1:0 Lukas Reitz (45.), 2:0 Takuya Kakui (49.), 2:1 Abdellatif El Mahaoui (79.), 3:1 Moritz Hannappel (82.), 3:2 Yannik Steven Ischdonat (90.+1)
Besondere Vorkommnisse: Gelb Rote Karten gegen Volkan Altun (Torwarttrainer SV Gonsenheim, 76., wdh. Meckern) und Luan Rafael Barroso Rennstich (SV Gonsenheim, 79., Foulspiel und Unsportlichkeit)