Pokalprotest: Eisbären legen Berufung gegen Spruchkammer-Urteil ein

Nachdem der Protest der Sportfreunde Eisbachtal gegen die Wertung des verlorenen Rheinlandpokal-Halbfinales gegen Oberligist TuS Rot-Weiß Koblenz von der Verbandsspruchkammer unter anderem als unbegründet abgelehnt wurde, hat der Vorstand der „Eisbären“ sich hierüber ausführlich beraten. Rechtzeitig vor dem Ablauf der siebentägigen Berufungsfrist, die einen Tag, nachdem die schriftliche Urteilsbegründung erst den Verein verspätet erreichte, endete, hat der Verein nunmehr Berufung gegen das Urteil eingelegt. Die Berufung wird nun vor dem Verbandsgericht des Fußballverbandes Rheinland verhandelt.
 
„Wir haben uns unter anderem von einem auf Sportrecht spezialisierten Rechtsbeistand beraten lassen. Hiernach sind wir weiterhin der Ansicht, dass wir gute Chance haben, mit unserem Protest gegen das Pokalhalbfinale Erfolg zu haben“, erklärt Roger Perne vom geschäftsführenden Vorstand der Eisbachtaler den Grund für die nun eingelegte Berufung. Sollte das Verbandsgericht die Berufung zurückweisen, haben die „Eisbären“ bereits beschlossen gemäß Paragraf 19 der Satzung des Fußballverbandes Rheinland das ständige Schiedsgericht für eine abschließende Entscheidung zu konsultieren. „Die hier zunächst anfallenden Kosten von 1000 bis 2500  Euro werden wir sicher irgendwie zusammen bekommen“, erklärt Perne.
 
Irritiert zeigen sich die Sportfreunde Eisbachtal unterdessen über das Verhalten des Fußballverbandes Rheinland in Bezug auf das Rheinlandpokal-Finale. „Trotz eines schwebenden Verfahrens lässt der Fußballverband Rheinland Rot-Weiß Koblenz bereits den Ticketvorverkauf für den eigenen Stadionbereich im Finale durchführen. Das kann einfach nicht sein. Diese Aktion wirkt nach Außen so, als ob der Verband die Entscheidung in Sachen unseres Protestes seinen unabhängigen Rechtsorganenbereits vorweggenommen hätte“, sagt Roger Perne.
 


Zum Hintergrund des Eisbachtaler Protestes:

Die Sportfreunde hatten unmittelbar nach der bitteren 8:9-Pokalniederlage nach Elfmeterschießen gegen TuS Rot-Weiß Koblenz mündlichen Protest bei Schiedsrichter Fabian Schneider gegen den Einsatz von Tobias Oost eingelegt und diesen später gegenüber dem FV Rheinland schriftlich begründet. Besonders sauer aufgestoßen war den Eisbachtalern, dass ihr früherer Jugend- und Seniorenkeeper Oost im Halbfinale trotz roter Karte im Ligaspiel zuvor im Pokal spielen durfte, während „Eisbären“-Verteidiger Andreas Hundhammer ebenfalls unmittelbar vorher im Rheinlandliga-Spiel gegen Badem den roten Karton gesehen hatte. Der gebürtige Wirgeser wurde anschließend allerdings für ein Pflichtspiel gesperrt und musste somit im Pokal zusehen. In der ersten Instanz hatte die Spruchkammer des Fußballverbandes Rheinland den Eisbachtaler Protest als unbegründet abgelehnt.