Unglücklicher hätte es für die Sportfreunde Eisbachtal zum Auftakt in die neue Saison der Fußball-Oberliga Rheinland-Pfalz/Saar nicht laufen können: Trotz einiger Ausfälle kämpften die Eisbachtaler beim Meisterschaftsfavoriten SV Eintracht Trier über 90 Minuten um jeden Ball und verteidigten trotz hoher Temperaturen meist bravourös. Letztlich verpasste eine Standardsituation in der letzten Minute der regulären Spielzeit den Westerwäldern den späten 1:0 (0:0)-K.O. im Moselstadion.
Die Eisbären brauchten zunächst rund 20 Minuten ehe sie vor 924 Zuschauern in die Partie im Moselstadion fanden und konnten sich bis zu diesem Zeitpunkt bedanken, dass Torwart Luka Tom Schuhmacher einen bärenstarken Tag in Trier erwischte: Im direkten Duell mit Tim Garnier parierte der SFE-Schlussmann routiniert (13.). Mit zusehender Spieldauer in Abschnitt eins legten die Eisbachtaler ihre Scheu ab und wurden ihrerseits mutiger. Was fehlte waren allerdings wirklich zwingenden Torchancen. Triers Schlussmann Denis Wieszolek verlebte zunächst einen ruhigen Mittag und musste lediglich kurz vor dem Pausenpfiff einmal bei einem Freistoß von Gabriel Jost zupacken (45.+2). Für die Eisbären war es zuvor auch noch einmal brenzlig geworden: Triers Neuzugang Christopher Bibaku zwang mit einem Kopfball aus fünf Metern Luka Tom Schumacher zu einer sehenswerten Flugeinlage (45.).
Mit der Einwechslung von Julius Duchscherer in Halbzeit zwei wurden die Eisbachtaler Aktionen nach vorne zwingender und das Spiel der Gäste im Moselstadion insgesamt mutiger, ohne dabei die gute Defensivarbeit zu vernachlässigen. Johannes Moog knallte prompt eine Duchscherer-Ablage aus 20 Metern auf das Trierer Gehäuse, was Eintracht-Schlussmann Wieszolek zur einer Flugparade zwang (58.).
Glück hatten die Eisbären dagegen bei einer verunglückten Bogenlampe von Triers Edis Sinanovic aus dem Halbfeld, die nur um wenige Zentimeter am langen Pfosten vorbeisegelte (63.). Hiernach bekamen die Zuschauer im Moselstadion immer wieder aussichtsreiche Chancen hüben wie drüben zu sehen, doch weder Julius Duchscherer (76., 81.) noch auf der Gegenseite ein von Pascal Heene kurz vor der Linie geklärter Schuss Dominik Kinscher brachten den gewünschten Erfolg. (78.). „In der zweiten Halbzeit hätten wir einige Konter besser ausspielen müssen. Da konnten wir uns auch bei unserem Torwart bedanken, dass wir im Spiel geblieben sind“, haderte Eisbachtal Trainer Marco Reifenscheidt ein wenig nach dem Ende der Partie.
Turbulent wurde die Schlussphase: Zunächst bekam Luka Tom Schuhmacher gegen Triers Sven König in spitzem Winkel noch die Faust nach oben, um zu klären (86.), ehe den Eisbachtaler das nötige Quäntchen Glück fehlte: Julius Duchscherers Schuss konnte Denis Wieszolek nur in die Mitte abklatschen lassen, wo Johannes Moog und Tom Trabusch im Fünfmeterraum nach dem Ball stocherten. Die Kugel konnte Trier aber gerade noch vor der Linie klären (88.). Während sich der Großteil des Publikums schon mit einem Unentschieden abgefunden hatte, da sorgte eine Standardsituation für die unglückliche Niederlage der Eisbachtaler: Aus 25 Metern traf Dominik Kinscher per Sonntagsschuss unhaltbar in den Winkel (90.).
„Nach seinen Standardsituationen vorher hätte ich damit ehrlich gesagt nicht mehr gerechnet“, musste Triers Josef Cinar selbst über Kinschers Kunststück schmunzeln. Eisbären-Trainer Marco Reifenscheidt war trotz des späten Gegentreffers voll des Lobes für seine Elf: „Gerade, weil uns einige Spieler für die Entlassung gefehlt haben, bin ich mega stolz auf die Mannschaft. Das ist ein Spiel auf das wir aufbauen können, auch wenn wir am Ende mit null Punkten dastehen.“
Statistik
Eintracht Trier: Wieszolek – Heinz, van Schaik, Thayaparan, Kaluanga Bwanga – Robin Garnier – Roth (85. Amberg), Tim Garnier (58. Kinscher) – Kahyaoglu (65. König), Bibaku, Brandscheid (58. Sinanovic)
SF Eisbachtal: Schuhmacher – Heene, Hundhammer, Jung – Hesse , Brühl (90.+1 Stahlhofen)- Tuchscherer, (69. Tautz) Moog, Jost – Max Hannappel (81. Trabusch), Leber (46. Duchscherer)
SR: Christoph Busch (Fischbach)
Zuschauer: 924
Tore: 1:0 Dominik Kinscher (90.)