Standards brechen Eisbären das Genick: 1:5-Heimpleite gegen Pfeddersheim

Die Fußballer der Sportfreunde Eisbachtal blicken in der Oberliga Rheinland-Pfalz/Saar weiterhin schweren Zeiten entgegen: 1:5 (0:1) hieß es am Ende im Heimspiel gegen die TSG Pfeddersheim, womit die Eisbären weiterhin im Tabellenkeller der Nordstaffel festhängen. Vor allen Standardsituationen brachen den Westerwäldern wieder einmal das Genick.

„Wenn wir mit 1:0 in Führung gehen, dann sieht es vielleicht ein bisschen anders aus“, mutmaßte Eisbachtals Trainer Marco Reifenscheidt nach der deutlichen Heimniederlage und auch Gästetrainer Daniel Wilde sah das ähnlich: „Das kann dem Spiel eine ganz andere Wendung geben.“ Worauf die beiden abzielten, war eine hundertprozentige Torchance der Eisbären gleich zum Start: Nach drei Minuten hatte sich Moritz Hannappel auf der rechten Seite stark durchgesetzt und brachte den Ball in den Fünfmeterraum auf Lukas Reitz. Der Wilsenröther brachte den Ball dann allerdings nicht im Tor unter, sondern setzte den Spielball an den langen Innenpfosten, von wo aus die Kugel wieder zurück ins Feld sprang. 

Aller Einsatz von Luca Eric Kirschbaum (links) half seinen Eisbachtalern am Ende nur wenig, denn gegen Aymen Chahloul (links) und seine Pfeddersheimer gingen die Sportfreunde am Ende mit einer deutlichen Niederlage vom Platz.

In einer im Anschluss nicht wirklich hochklassigen Partie, die von vielen Fehlpässen geprägt war, fiel das 0:1 für Pfeddersheim wie aus dem Nichts: Nach einem ungestümen Foul der Eisbären-Defensive am rechten Strafraumes, verwandelte Klaus Patrick Huth einen Freistoß direkt ins lange Eck (9.). Sebastian Kaster verpasste für die TSG dann die Führung auszubauen, doch sein Abschluss aus spitzem Winkel konnte SFE-Schlussmann Niklas Kremer mit einem starken Reflex entschärfen (23.). Eisbachtal versuchte zwar viel nach vorne, kam bis zum Halbzeitpfiff allerdings nur noch einmal brandgefährlich im Pfeddersheimer Strafraum zum Abschluss. Steffen Decker reagierte freistehend im Fünfmeterraum blitzschnell und schoss den Ball aufs Tor, doch TSG- Verteidiger Christopher Ludwig konnte mit einem Kopfball den Gegentreffer im letzten Moment noch verhindern (26.). „Die Halbzeitführung war total glücklich. Eisbachtal war zwar nicht mega zwingend, hat aber super gespielt in der ersten Halbzeit und hatte die Kontrolle über das Spiel. Wir sind in der ersten halben Stunde viel hinterhergelaufen. In Halbzeit zwei haben wir es deutlich besser gemacht“, gab Gästetrainer Daniel Wilde dann auch unumwunden zu. 

Pfeddersheim erwischte die Eisbachtaler dann nach Wiedernapfif prompt auch eiskalt: Nach einem Eckball traf Nils Gans per Hacke ins Tor der Eisbären zum 2:0 (47.). Und auch Treffer Nummer drei sollte aus einem ruhen Ball resultieren: Nach einem eher harmlosen Zweikampf zwischen Tommy Brühl und Sebastian Kaster (60.) im EIsbachtaler Strafraum entschied Schiedsrichter Maximilian Fischer überraschend auf Elfmeter, welchen Kaster sicher verwertete (59.). „Wir bringen nicht nur einen Standard gefährlich vors Tor, während die ersten drei Tore vom Gegner mit Freistoß, Eckball und Elfmeter Tore nach Standards sind“, haderte Eisbachtas Trainer Marco Reifenscheidt über den wohl entscheidenen Unterschied an diesem Tag. Und in der Tat: Die Eisbären schafften es erst in der 79. Minute einen wirklich gefährlichen Freistoß durch Moritz Hannappel hereinzubringen, den Dennis Simon prompt per wuchtigem Kopfball an die Querlatte setzte. 

Nicht nur in dieser Szene hatte die TSG Pfeddersheim um Luca Graciotti (links) die Nase im direkten Duell mit den Eisbachtalern um Moritz Hannappel (rechts) vorne.

Die Partie war zu diesem Zeitpunkt allerdings schon gelaufen, denn das zwischenzeitliche 1:3 durch Justin Nagel, der im TSG-Strafraum einen Ball über die Linie stochern konnte (66.), konterten die Gäste prompt: Nach einem vertändelten Ball von Pascal Heene am Strafraum blieb Mehmet Yildiz allein vor Niklas Kremer eiskalt und schob zum 1:4 (72.). Den Schlusspunkt setzte schließlich Mathias Tillschneider, der am langen Pfosten nur noch einzuschieben brauchte für die Elf aus dem Wormser Stadtteil (82.).  „Wenn man das Spiel betrachtet, habe ich keinen großen Unterschied zwischen beiden Mannschaften gesehen. Wir hatten auf beiden Seiten Chancen, aber wir haben unsere nicht verwertet“, identifizierte Marco Reifenscheidt nach dem Abpfiff eine Schwäche seiner Elf, um gleich noch eine weitere hinzuzufügen:  „Wir machen zu viele Fehler. Und wir sind uns anscheinend nicht dessen bewusst, wie wichtig es vor dem Tor ist, denn Ball einfach mal Eindrücken zu wollen. Da sind wir zu fahrlässig.“


Statistik

SF Eisbachtal: Kremer – Plum (64. Jung), Ota, Brühl, Tuchscherer (64. Arnolds) – Weimer (46. Simon), Reitz, Decker (46. Nagel), L. Kirschbaum (75. Kokotsakis) – Heene, Hannappel
TSG Pfeddersheim: Stofleth – Bhatti (71. Bubunaras), Ludwig, Gans, Yücel (53. Yildiz) – Haber, Huth (71. Lee), Oehler, Graciotti (71. Dogan) – Chahloul, Kaster (60. Tillschneider)
Schiedsrichter: Maximilian Fischer (Namborn).
Zuschauer: 250
Tore: 0:1 Klaus Patrick Huth (9.), 0:2 Nils Gans (47.), 0:3 Sebastian Kaster (59., Foulelfmeter), 1:3 Justin Nagel (66.), 1:4 Mehmet Yildiz (72.), 1:5 Mathias Tillschneider (82.)