Torchancen allein reichen nicht: Eisbachtaler Wucher wird von effektiven Dudenhofenern bestraft

Die Eisbachtaler Sportfreunde müssen auf ihrer Abschiedstournee in der Fußball-Oberliga Rheinland-Pfalz/Saar weiter auf den ersten Pflichtspielsieg im Jahr 2023 warten: 1:4 (0:1) hieß es am Ende zuhause in der Abstiegsrunde gegen den FV Dudenhofen – ein Ergebnis, das gemessen an den Torchancen, den Verlauf der Partie vollkommen auf den Kopf stellte.

„Von der Zahl der Tore her, war der Sieg klar. Vom Spielverlauf her sicherlich nicht. Eisbachtal hat sich etliche Torchancen erarbeitet und wir können uns bei unserem Torhüter bedanken, dass wir nicht mehr Treffer kassieren“, gestand auch Dudenhofens Spielertrainer Steffen Litzel nach der Partie, die aufgrund einer staubedingt verspäteten Anreise der Gäste, erst eine halbe Stunde später angepfiffen werden konnte. Die Eisbachtaler agierten von Beginn an mutig und brachten Dudenhofen immer wieder in Verlegenheit, doch der Treffer fiel letztlich auf der anderen Seite: Nach einem perfekt getimten Schnittstellenpass tauchte Christopher Koch nach 14 Minuten komplett frei vor Eisbachtals Keeper Niklas Kremer auf und vollende flach ins Netz zur Führung für die Pfälzer.

Eisbachtals Takuya Kakui (hinten links) und Dudenhofens Timo Enzenhofer (rechts) erlebten immer wieder intensive Zweikämpfe beider Teams, wie in dieser Situation zwischen Gästekapitän Tolga Barin (vorne links) und Eisbär Nils Wettengl (vorne rechts).

Die Eisbären kreierten unterdessen mehrere hochkarätige Tormöglichkeiten: Lukas Tuchscherer im direkten Duell mit FV-Keeper Phillipp Schilling (4.) und Takuya Kakui, der aus sechs Metern freistehend eine Hereingebe von links direkt auf den Dudenhofener Schlussmann schoss (26.), bildeten hier nur den Auftakt. Doch auch Max Olbrich nach einer Ecke per Kopf (29.), Justin Nagel, der um Zentimeter an einer Tuchscherer-Flanke vorbeisegelte (36.) und Lukas Tuchscherer nach einer Reitz-Flanke per Kopfball zeigten bei Hundertprozentigen Tormöglichkeiten eines der Eiesbachtaler Mankos dieser Saison auf: Die unzureichende Chancenverwertung.

Wie es besser geht, bewiesen dagegen die Gäste aus der Pfalz, bei denen fast jede der wenigen Torchance an diesem Tag in einem Treffer mündete: Unmittelbar nach Wiederanpfiff köpfte Christopher Koch eine Ecke mit einem gefühlvollen Kopfball genau in den Torwinkel (48.). Doch die Eisbären steckten nach dem erneuten Nackenschlag nicht auf. Pascal Heene aus 20 Metern knapp über die Querlatte (55.) und Lukas Tuchscherers Schuss, den FV-Keeper Schilling an die Unterkante der Latte lenken konnte (58.), waren zunächst noch vergebens, ehe Justin Nagel nach einer Flanke aus abseitsverdächtiger Position doch noch den Anschlusstreffer erzielte (70.).

Schon unmittelbar nach dem Schlusspfiff analysierten Eisbachtals Trainer Metin Kilic (links) und Torwarttrainer Luca Beck, warum es dieses Mal nicht für einen Eisbachtaler Punktgewinn gereicht hatte.

Dudenhofen hätte in der Zwischenzeit durch Eric Häußler, der im direkten Duell an SFE-Torwart Niklas Kremer scheiterte (56.) und Marvin Sprengling, der freistehend den Ball knapp am SFE-Gehäuse vorgesetzte, zwar erhöhen können, doch die Pfälzer schlugen dann spät durch einen Doppelpack von Eric Häußler (82., 87.) doch noch zu. Hierdurch wurden die nach dem Anschlusstreffer aufkeimenden Eisbachtaler Punktträume dann jäh zerstört, was Eisbären Trainer Metin Kilic ärgerte: „Wir hatten die besseren Tormöglichkeiten, haben sie aber leider nicht gemacht. Wenn du deine Torchancen nicht machst, dann kriegst du die Eier. Und wenn du unterstehst, bist du verunsichert, was sich am Ende dann im Ergebnis widerspiegelt.“  


Statistik

SF Eisbachtal: Kremer – Hannappel, Heene, Brühl, Jost (66. Plum) – Kakui, Olbrich, Tuchscherer (76. Decker), Wettengl (81. Weimer) – Nagel, Reitz
FV Dudenhofen: Schilling – Handrich, Thau, Albrecht, Bundenthal – Enzenhofer, Koch (86. Rodach), Barin, Bittner – Häussler (89. Dejanovic), Sprengling (89. Klehr)
SR: Frederic Kaufmann (Mainz)
Zuschauer: 130
Tore: 0:1, 0:2 Christopher Koch (14., 48.), 1:2 Justin Nagel (69.), 1:3, 1:4 Eric Häussler (81., 86.)