Wettengl-Festspiele lassen Sportfreunde jubeln: Eisbachtaler Kantersieg gegen Immendorf

Die Eisbachtaler Sportfreunde haben in der Fußball-Rheinlandliga nach zwei Pleiten zuletzt wieder zurück in die Spur gefunden – und wie: Mit 5:1 (2:1) gewann die Wörsdörfer-Elf zuhause gegen Aufsteiger TuS Immendorf. Dabei glänzte vor allen Dingen ein Spieler in Reihen der Eisbären: Nils Wettengl. 

Der 20-Jährige Offensivmann steuerte gleich vier der fünf Eisbachtaler Treffer zum verdienten Heimsieg der Westerwälder bei. „Es freut mich für Nils Wettengl, da er Anfang der Runde etwas unzufrieden war. Ich habe aber immer gesagt: ,Warte mal ein paar Wochen ab.’ Man braucht etwas Geduld und die hat sich heute ausgezahlt“, sagte Thorsten Wörsdörfer nach der Begegnung. Bereits nach einer Viertelstunde eröffnete Wettengl den Torreigen, nach dem sich auf links Steffen Decker stark durchgesetzt hatte und im Strafraum am langen Pfosten den mitgelaufenen Stürmer der Eisbären bediente. Die erste halbe Stunde hatten die Sportfreunde die Partie im Griff, auch wenn sie sich sehr aggressiv auftretenden Immendorfern immer wieder erwehren mussten. 

„Wir haben versucht, es Eisbachtal so unangenehm wie möglich zu machen, in dem wir selbst unangenehm waren. Das haben wir ganz gut hingekriegt“, fand Gästetrainer Sascha Oestreich nach der Partie. Beinahe hätten seine Immendorfer den Spielverlauf vor der Halbzeit sogar noch auf den Kopf gestellt, als Marcel Gimm nach einem Freistoß, der allerdings aus einem zuvor fälschlicherweise den Immendorfern zugesprochenen Einwurf resultierte, per sehenswerten Seitfallzieher den zwischenzeitlichen Ausgleich erzielte (33.). Hiernach wurden die Eisbachtaler etwas zu hektisch in ihren Aktionen, doch die Gäste aus dem Koblenzer Höhenstadtteil wussten daraus kein Kapital zu schlagen. Ein 25-Meter-Schuss von Sebastian Fischer, der knapp über die Latte des Eisbachtaler Tors segelte, war die gefährlichste Möglichkeit (40.). Etwas überraschend in dieser Phase fiel dann vor der Pause die erneute Eisbachtaler Führung: Nils Wettengl nahm sich aus 20 Metern zentral vor dem Gästegehäuse ein Herz und setzte den Ball platziert ins lange Eck (44.). 

Eisbachtals Lennard Plum (links) im intensiven Zweikampf mit dem Immendorfer Torschützen Marcel Gimm (rechts).

Nach der Pause änderte sich dann das Bild: Immendorf büßte etwas von der in Abschnitt eins gezeigten Galligkeit in den Zweikämpfen ein und schaffte es nicht, die Eisbachtaler vom eigenen Gehäuse fernzuhalten, was zwangsläufig zu weiteren Treffern führte. Nachdem Moritz Hannappels gefühlvoller Schlenzer aus zwölf Metern aus halblinker Position vom rechten Pfosten nach vorne abprallte, köpfte Nils Wettengl den Ball über den herauseilenden TuS-Keeper Marcel Behr hinweg ins Netz (71.). Wenige Augenblicke zuvor hatten die Immendorfer noch durch einen zu hoch angesetzten Heber von Jan Knopp (70.) den Ausgleich verpasst. Steffen Decker, der nach einem genialen Zuspiel Lennard Plums den Ball mit Hilfe der Gästeabwehr über die Torlinie bugsieren konnte (74.) und Nils Wettengl mit seinem vierten Treffer des Tages, einem perfekt getimten Heber aus rund 30 Metern über Immendorfs verdutzten Schlussmann Marcel Behr hinweg (82.), sollten in der Folge dann den Eisbachtaler Kantersieg endgültig festzurren. 

„In der ersten Halbzeit haben wir uns für den Aufwand nicht belohnt. Spielerisch, läuferisch und kämpferisch war das dann in der zweiten Halbzeit allerdings sehr stark. Auch wenn man angesichts von fünf Toren nicht in den Krümeln suchen sollte: Es bleibt noch viel Arbeit. Ganz so zufrieden bin ich jetzt nicht. Es gibt noch ein paar Dinge, an denen wir arbeiten müssen“, bilanzierte Eisbachtals Trainer Thorsten Wörsdörfer nach der Partie und hob neben Wettengl besonders Lennard Plum und Steffen Decker hervor.

Immendorfs Trainer Sascha Oestreich präsentierte sich unterdessen als fairer Verlierer: „Ich hätte natürlich gerne einen Punkt mitgenommen. Wir haben aber verdient verloren, wenn auch drei Tore zu hoch. Eisbachtal hat aber insgesamt eine brutale Geschwindigkeit und Qualität. Sie sind auf allen Positionen sehr gut besetzt.“ 

Gleich fünf Mal hatten die Eisbären, wie hier beim Tor von Steffen Decker (links) zum 4:1, die Möglichkeit zum Jubeln über eigene Treffer. Mit Decker freuen sich in dieser Situation (von links) Moritz Hannappel, der vierfache Torschütze Nils Wettengl und Lennard Plum.

Statistik

SF Eisbachtal: Kremer – Jagos, Brühl (84. Weimer), Müller, Plum (80. Cicatelli) – Jost, Olbrich, Hannappel ( 76. Davud), Wettengl ( 84. Erol) – Reitz, Decker (74. Kahles) 
TuS Immendorf: Behr – Fischer, Pitsch, Weber, Ferdinand – Chirico, Bruker, Gimm, Kern (46. Midjiyawa) – Knopp, Jochem (85. Köppen) 
Schiedsrichter: Jan Bernstädt (Plaidt) 
Zuschauer: 200 
Tore: 1:0 Nils Wettengl (14.), 1:1 Marcel Gimm (33.), 2:1, 3:1 Nils Wettengl (45., 70.), 4:1 Steffen Decker (74.), 5:1 Nils Wettengl (83.)